Eingangsseite des Kinder-Familien-Hauses im Abendlicht
Haupteingang des Kinder-Familien-Hauses im Abendlicht
 

Das Zusammenspiel von Architektur und Pädagogik lässt sich anhand einiger Baudetails verdeutlichen:

Orientiert an den Bedürfnissen und Aktivitäten der Kinder, konzipierte der Architekt in Zusammenarbeit mit dem Team Lebensräume, in denen sich Kinder, Eltern, Großeltern und Erzieher wohlfühlen können. Der Raum in seiner Funktionalität beeinflußt in indirekter Weise die Psyche und das Verhalten der sich darin befindlichen Kinder und Erwachsenen. Dies bestätigt auch Prof. W. Mahlke mit seiner Aussage:

"Raum als Erfahrungsfeld der Sinne fördert oder hemmt Entwicklung, begünstigt oder erschwert Kommunikations- und Kooperationsprozesse."

Eine wesentliche Rolle bei unserer Raumgestaltung spielten:

– das Licht und die Lichtführung
– harmonische Farben
– natürliche Baustoffe und Materialien
– Akustik (Lärmdämmung)
– Grünpflanzen

Durch die Winkelbauweise entstanden 2 Trakte mit je 2 Gruppen im Erdgeschoss, wobei der Eingangsbereich mit Foyer und Turnraum als Zentrum genutzt wird. Hort, Kombigruppe, Eltern- Kind- Raum, hauswirtschaftliche und multifunktionale Räume befinden sich im Untergeschoss (umbauter Raum 6500m³).
Im gesamten Haus erleben die Kinder die Transparenz/ Verbindung von „drinnen und draußen“ (Naturbeobachtung, Erleichterung der Trennung zwischen Kind und Erwachsenem, Beobachtung des Kindes/ Gruppengeschehens durch die Eltern).

 

Jede Gruppeneinheit des Kinder- Familien- Hauses verfügt über folgende Aktions- und Ruhebereiche:

In der Bauecke sammeln die Kinder Bauerfahrungen (planen miteinander, entscheiden, klären Zuständigkeiten, berechnen, messen, lösen spieltechnische Probleme und erfreuen sich am gemeinsamen Bauwerk).

   
 

Die gemütliche Bilderbuch-, Lese- und religiöse Ecke lädt die Kinder zum Verweilen und Entspannen, Betrachten von Bilderbüchern, Familienfotos, der Bibel, dem Kreuz sowie zur Beschäftigung mit Gedulds- und Legespielen ein.

 

Das Malzimmer bietet eine Fülle von kreativen Möglichkeiten und Techniken zum bildnerischen Gestalten, Experimentieren mit Farben, Papier, Klebstoff, Wolle und gesammelten Materialien. Dieser Raum wird auch für moderierte Lernangebote genutzt.

Ein weiteres Betätigungsfeld stellt die Küchenzeile dar. Bei Kindergeburtstagen, jahreszeitlichen und kirchlichen Festen backen und kochen die Kinder und lernen kleine gesunde Zwischenmahlzeiten zuzubereiten.

Die Kinderkonferenzecke mit ihrem „Stubencharakter“ ist ein beliebter Treffpunkt für einzelne Kinder (zum Tuscheln, Geheimnisse austauschen, Pläne aushecken, Rollen-, Versteck- und Bewegungsspiele) sowie für die Gesamtgruppe zum Informationsaustausch, Gesang, für Erzählungen und Befindlichkeitsrunden.

 

Als Schlupfwinkel und zum Verkriechen nutzen die Kinder die 1.Ebene.

Das Spiel in der Puppenküche auf der 2.Ebene wird im Wohn- und Schlafbereich der 3. Ebene fortgesetzt.

Dort verarbeiten die Kinder Familiensituationen, erfahren andere Rollenklischees und Verhaltensmuster.

Die Kuschel als Überbau vom Intensivraum (3. Ebene) dient als Rückzugsmöglichkeit von der Großgruppe und zum Austoben.

Die dreiteilige Raumgliederung ermöglicht vielseitige Beobachtungsmöglichkeiten > Vogelperspektive zum Gruppenraum, zum Garderobenplatz und in die Nachbarschaft.

Die gruppeneigenen Terrassen vermitteln dem Kind familiären Wohncharakter und ermöglichen den Zugang zum Garten.

Den Gangbereich können die Kinder traktweise für Bewegungsspiele nutzen.

Gruppenraum mit Blick zur 2. Ebene 

Die Puppenküche auf der 2. Ebene

Blick von der Galerie in den Gruppenraum

   

Der Turnraum bietet Platz für freie Bewegungsplanung und Turnstunden. Er dient zugleich als Treffpunkt (z.B. Morgentreffen) und wird zusammen mit dem Foyer als Veranstaltungsort für Eltern-/Großelternfeiern sowie Elternabende genutzt.

   

Das Foyer dient als Treffpunkt der Eltern (Elterncafe) und als Informationsstelle.

Das Untergeschoss mit Musik-, Werk-/Töpfer, Traumraum und Bewegungsbaustelle bietet Kindern und Erwachsenen eine Vielfalt von sozialen Erfahrungs-, Handlungs- und Bewegungsfeldern an.
In den Eltern- Kind- Gruppen erfahren die Jüngsten erste Kontaktanbahnungen in der Gruppengemeinschaft, unterstützt durch ein anwesendes Familienmitglied.
Analog zu den Rollenspiel- und Aktionsbereichen der Gruppenräume im Erdgeschoss beinhaltet die Hortgruppe im Untergeschoss zusätzlich einen Hausaufgabenraum.

In der Zentralküche wird das frisch gelieferte Essen des Küchenmeisters der Metzgerei Brunner an die Essensgruppen verteilt.

 

Ihren Spiel- und Bewegungsdrang können die Kinder im Garten auf unterschiedlichen Aktionsflächen beim Ballspiel, beim Schlittenfahren, beim Matschen, beim Verstecken und beim Klettern ausleben. Der Fahrweg schlängelt sich durch das gesamte Gelände und verbindet die einzelnen Terrassen.

Gartenimpressionen